Über unsere Arbeit im Homeoffice und die Sehnsucht nach Gemeinschaft

Ein Beitrag von Birger Schmidt

Homeoffice nur mit Geißbock statt Kolleg*innen

Seit drei Wochen sitzen wir zu Hause. Keine Umarmung zur Begrüßung, kein Klönschnack mit den Kollegen aus dem Fanprojekt, kein Gang in der Mittagspause zum Schlachter Mischke oder auf ne Falafel ins El-Rief. Die taz, der Kicker und 11Freunde über Tage im Postkasten.

Zu Hause. Arbeiten.

Mit den KollegInnen ist es etwas anderes, mit diesem bunten, klugen, lebendigen und manchmal etwas zu lautem Team.

Wir treffen uns nun mit aller Selbstverständlichkeit virtuell. Am Montag, um uns über das neue Leben an sich und die unspektakulären Geschehnisse des Wochenendes auszutauschen. Um die gemeinsame Woche an fünf verschiedenen Orten zu planen. Um vorausschauend zu agieren. Kurz- und Langzeitstrategien. Donnerstags dann ein zweites Mal. Der jour fixe: Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit, Verwaltung, Finanzen und Internationales. Was gibt es Neues von den isolierten KollegInnen aus den Lernzentren? Wie verliefen die letzten Gespräche mit den Förderern und Partnern? Kurzfristige Entwicklungen werden analysiert. Man ist sich am Bildschirm ganz nahe, ab und an schauen Jürgen Klopp und Robbie Williams vorbei (zumindest Masken von ihnen). Und Nika, Georg und Theo können sich endlich mal die Leute angucken, mit denen sich ihre Mütter tagtäglich herumschlagen müssen. Wir sind sehr konstruktiv trotz Krise. Es wird engagiert phantasiert und diskutiert. Wie geht es weiter mit der politischen Bildung, wie mit dem Fußball? Wir werten die E-Mails der Woche aus und informieren das große Lernort-Netzwerk über die neuesten Entwicklungen. Und Humor braucht es gerade jetzt – wir haben ihn, reichlich.

Hinter uns liegen drei bewegende Video- und Telefonkonferenzrunden, zwanzig großartige KoordinatorInnen der Lernzentren aus dem Bundesgebiet berichteten mal individuell, mal im großen Kreis von ihren Sorgen und Nöten im Ausnahmezustand. Schulen zu, Stadien zu, Kurzarbeit. Suchen Rat und Sicherheit bei unseren ebenso großartigen UnterstützerInnen der DFL Stiftung. Schönerweise gibt es für die KollegInnen unter der Regie der Geschäftsstelle vielfältige Tätigkeiten und Arbeit an verschiedenen Projekten: Kommunikation, Fundraising, Jugendbegegnungen, digitale Angebote, Methodensammlung, Symposium … ein Tun für die Zeit „danach“. 

Vieles wurde abgesagt oder verschoben, doch wir bleiben zuversichtlich,  halten uns fest an unserer „Methodenwerkstatt“, die ab dem 8. September in Dresden stattfinden soll. Eine Tagung mit allen. Mann, wäre das ein Wiedersehen.

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