Vom 13. bis zum 17. Mai wurde zum dritten Mal eine „Europa ist ja hier!“-Aktionswoche durchgeführt – und zwar in Münster. 35 Schüler*innen der 8. und 9. Klassenstufe der Sekundarschule Horstmar-Schöppingen wurde fünf Tage lang Themen rund um europäische Werte, Klimaschutz, LGBTQI+, Migration, sozialer Gerechtigkeit und Fußball bearbeitet. Aus diesen Auseinandersetzungen erstellten die Jugendlichen Trickfilme, bauten eigene Beats und drehten Interviews mit lokalen Expert*innen. Die Ergebnisse wurden im Rahmen eines Stadtspaziergangs in der Münsteraner Innenstadt der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt.
Am Montagmorgen bestiegen die 35 Teilnehmenden zum ersten Mal in dieser Woche den extra-Schulbus in Schöppingen, um im Preußenstadion in Münster für eine Woche über Europa und Solidarität nachzudenken und dazu zu arbeiten. Die ersten beiden Tage einigten die Jugendlichen sich auf ein Verständnis von Solidarität und diskutierten, wo sich im Fußball, in Europa und rund um die anstehende Europameisterschaft Dimensionen von Solidarität verstecken. Mithilfe verschiedener Methoden, wie z.B. der Auseinandersetzung mit Zitaten zu dem Thema, näherten sie sich dem Thema spielerisch und befassten sich insbesondere mit den Unterbereichen sexueller und Geschlechtervielfalt, Klima, Migration und sozialer Gerechtigkeit. Zu drei dieser Themen sollte es am Mittwoch auch noch Interviews mit lokalen Expert*innen geben. Aufgelockert wurde das Programm von verschiedenen Spielen und der Möglichkeit, die Pausen auf der Tribüne zu verbringen. Ein besonderes Highlight für viele war, dass im Laufe der Woche mehrfach auch Spieler von Preußen Münster zum Training im Stadion waren.
Für die Interviews der lokalen Expert*innen haben alle 35 Schüler*innen gemeinsam Fragen gesammelt, die sie interessieren. Dabei kamen einige Fragen zusammen. Franziska Menge von der Stabstelle Klima der Stadt Münster, die als Expertin für das Thema Klima interviewt wurde, wurde dazu befragt, wie Klimaschutz verbessert werden könnte und wer denn – außer Deutschland – auch noch viel für den Klimaschutz tue. Von Felix Mehls vom Referat für schwule, bisexuelle und queere Studierende vom AStA der Universität Münster für das Thema sexuelle und Geschlechtervielfalt wollten die Jugendlichen wissen, was für Erfahrungen schwule/lesbische/bisexuelle Menschen in Deutschland machen und warum LGBTQAI+ so ein viel diskutiertes Thema ist. Im Interview mit Dr. Georgios Tsakalidis aus dem Integrationsrat der Stadt Münster für das Thema Migration ging es schlussendlich um den Umgang mit rassistischen Übergriffen und die Rolle der AfD für das migrationsfreundliche Klima in Deutschland.
Neben der Filmgruppe, die sich um die Interviews kümmerte, gab es noch zwei weitere Arbeitsgruppen, die sich den Themen der Woche kreativ näherten. In der „Grafik“-Gruppe produzierten die Schüler*innen Animationsfilme zum Thema Gewalt im Fußball und Rassismus. Das Material, das sie für die Animationen wählten, war vor allem Knete und Klemmbausteine. Außerdem wurde in der „Audio“-Gruppe Samples bzw. Tonschnipsel aufgenommen im Stadion aufgenommen und mit diesen und außerdem Zitaten aus berühmten Reden zum Thema Solidarität Musikstücke erstellt.
Die ganze Woche fand sein Ende und sein Highlight in einer Präsentation, die in Form eines Stadtspaziergangs in der Münsteraner Innenstadt durchgeführt wurde. Trotz der erschwerenden Bedingung, dass es jetzt im (schon fast) Sommer noch sehr lange sehr hell ist, wurden die Interviews, Trickfilme und Beats mithilfe eines Tageslichtbeamers an vier verschiedene Wände im Münsteraner Stadtbild projiziert.
Eindrücke zur Projektwoche in Münster
Clip vom Stadtteilspaziergang
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