In einem fünftägigen Workshop setzten sich Schüler*innen der Hundertwasser Gesamtschule aus Rostock Lichtenhagen vom 11. bis zum 15. Dezember intensiv mit den Themen Europa und Solidarität auseinander. Highlights des Workshops waren die von den Jugendlichen selbst geführten Interviews mit Expert*innen zu den Themen Klima, Wirtschaft, Migration und LGBTQI+, welche im Anschluss während eines Stadtteilspaziergangs durch Lichtenhagen groß an den Häuserwänden der Siedlung präsentiert wurden.
Die ersten zwei Tage des Workshops fanden im Ostseestadion, der Spielstätte Hansa Rostocks statt, was die Hansa-begeisterten Jugendlichen sehr erfreute, da im Laufe des Workshops auch einige Spieler angetroffen werden konnten. Die Teilnehmer*innen setzten sich intensiv mit dem Begriff Solidarität auseinander und arbeiteten heraus, an welchen Orten und in welchen Formen solidarisches Handeln vorkommt.
Zudem setzten sich die Jugendlichen interaktiv mit den Themen Klima, Migration, LQBTQI+ und sozialer Gerechtigkeit auseinander. Dabei ordneten sie Fan-Choreografien ein und überprüften sie auf rassistische und fremdenfeindliche Hintergründe. Sie entdeckten, was es bedeutet, sozial benachteiligt oder privilegiert zu sein und machten sich Gedanken über Klimagerechtigkeit und Geschlechtsidentitäten.
Daraufhin wurde es kreativ! Die Schüler*innen sammelten die ersten Sound- und Videoschnipsel für ihre spätere Arbeit an Videos und Musik. Diese konnten sie in den nächsten Tagen in Kleingruppen verarbeiten. In den drei Gruppen „Film“, „Musik“ und „Visualisierung“ entwarfen die begeisterten Teilnehmer*innen Stop-Motion-Filme über Fußball und Freundschaft, führten thematische Interviews und bauten Beats aus selbst gesampelten Alltagsgeräuschen und Tönen.
Die Filmgruppe empfing Lisa Waschkewitsch (Institut für Soziologie und Demografie der Universität Rostock) zum Thema soziale Gerechtigkeit, Adelwin Südmersen (Ökohaus Rostock) als Klimaexperte, Paul Langner (Rat und Tat Rostock) zum Thema LQBTQI+ und der kulturelle Mittler Sayed Hashimi als Experte zum Thema Migration in Rostock. Sie erarbeiteten die gestellten Fragen, führten die Interviews und bedienten Kamera und Ton. Die zentrale Frage für die Jugendlichen, die sie allen Interviewpartner*innen stellten, war: „Was bedeutet für dich Solidarität?“
Nachdem die Teilnehmer*innen die Interviews fertig geschnitten hatten, den Stop-Motion-Filmen mit eigenen Soundeffekten den letzten Feinschliff verpasst hatten und die Beats der Musikgruppe, zu denen auch schon die ersten Albumcover mithilfe von Künstlicher Intelligenz erstellt wurden, fertig gemastert waren, war alles bereit für das große Finale der Woche: der Stadtteilspaziergang in Rostock Lichtenhagen.
Dieser Begann an der Hundertwasser Gesamtschule, führte am geschichtsträchtigen Sonnenblumenhaus vorbei und endete am Kolping-Haus, an dem der Abend noch ausklingen konnte. An insgesamt vier Hauswänden konnten die Jugendlichen die Früchte ihrer Arbeit präsentieren und erreichten so nicht nur die Eltern, Freund*innen und Lehrer*innen, die den Spaziergang verfolgten, sondern auch viele neugierige Anwohner, die sich das Geschehen von der Straße oder ihren Balkonen aus ansahen. An den Reaktionen der Schüler*innen konnte man ansehen, dass der Workshop und der Spaziergang ein voller Erfolg waren. Die Jugendlichen waren sehr dankbar für den Workshop und ganz zurecht stolz auf ihre Arbeit.
Text und Fotos: Timon Jaschinski
Eindrücke zur Projektwoche in Rostock
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